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Gibt es einen aufblasbaren Kindersitz? – Die Antwort

Aktualisiert am 22. März 2023 | Lesezeit 7 Minuten

Folgendes Problem dürfte allen Eltern mit Auto wohlbekannt sein. Soll es endlich in den lang ersehnten Urlaub gehen, ist ein sperriger und noch dazu schwerer Autokindersitz komplett fehl am Platz. Möchte man doch einen leichten leicht verstaubaren Sitz, der das Packen deutlich erleichtert. Da käme doch sowas wie ein aufblasbarer Kindersitz gerade recht. Doch gibt es einen aufblasbaren Kindersitz?

Der schwedische Autohersteller Volvo hat bereits 2014 einen Prototypen von einem aufblasbaren Kindersitz entwickelt. Mittlerweile gibt es von der Firma Nachfolger GmbH ein ähnliches serienreifes Produkt zu kaufen. Der Sitz wiegt weniger als 5 kg, findet in jeder Reisetasche Platz und ist durch seinen rückwärtsgerichteten Einbau absolut sicher.

Hier in diesem Ratgeberbeitrag soll es genau um dieses Thema gehen. Wir klären alle Fragen zu diesem innovativen Produkt – und wie es überhaupt dazu kam – und stellen den Sitz im Detail vor. Seien Sie also gespannt.

Sperrige und schwere Kindersitze adé – Der Autohersteller Volvo machte den Anfang

aufblasbarer KindersitzDie Ingenieure des schwedischen Autoherstellers Volvo arbeiteten im Monitoring und Concept Center in Kalifornien bereits im Jahr 2014 an einer Lösung für dieses Problem.

Sie wollten einen Kindersitz zum Aufblasen in Serie bringen, der überall hin mitnehmbar ist und in jedes Fahrzeug, Bus oder auch Flugzeug eingebaut werden kann. So der Traum vieler Eltern, den Volvo mit der Idee Aufblasbarer Autokindersitz Realität werden lassen wollte.

Dabei sollte der aufblasbare Autositz namens Child Seat Concept die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen, wie auch herkömmliche Kinderautositze. Das Konzept des faltbaren Schutzes für die Kleinsten im Auto war nicht nur praktisch sondern auch stabil.

Volvo zeigte damit eindrucksvoll, dass es durchaus möglich ist, einen nur 5 kg leichten und absolut sicheren Kinderautositz zu bauen, der ebenso einfach in die Tasche gesteckt werden kann.

Er sollte mit einer integrierten Luftpumpe in weniger als 40 Sekunden aufgeblasen und einsatzbereit sein. Der besondere Clou: Der Kindersitz zum Aufblasen soll über Bluetooth mit dem Fahrzeug permanent vernetzt sein. Der Volvo Fahrer kann so verschiedenste Funktionen bequem vom Fahrersitz im Auto nutzen. Hört sich doch alles super an, oder?

Und jetzt die schlechte Nachricht: Leider weiß man nicht, was aus der ursprünglichen genialen Idee Aufblasbarer Kindersitz geworden ist. Der Sitz hat es vermutlich nicht zur Serienreife geschafft. In folgendem Video können Sie sich das einstige Konzept nochmal ansehen.

Volvo Cars: Inflatable Child Seat Concept

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf das Vorschaubild geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung von Google.

Die gute Nachricht: Es gibt bereits den Nachfolger – im wahrsten Sinne des Wortes

Diesen Umstand hat sich nun ein Car-Share Betreiber aus Österreich zu Nutze gemacht. Das einstige Wiener Startup Unternehmen mit dem kuriosen Namen Nachfolger GmbH zog die Idee wieder aus der Schublade und entwickelte einen ähnlichen aufblasbaren Kindersitz vom Prototyp – aber diesmal bis zur Serienreife. Das Unternehmen wurde erst 2016 von zwei Familienvätern gegründet, die bis dato schon einige Jahre in der Automobilindustrie im Bereich Kindersicherheit gearbeitet haben.

Das System wird ebenfalls mit Luft aufgeblasen und mit einer speziellen Falttechnik dann auch wieder zusammengefaltet. So findet der Autokindersitz nach Gebrauch wieder in einer Tasche seinen Platz. Das Aufpumpen erledigt eine Akkupumpe, die zum Lieferumfang gehört. Das Aufblasen dauert mit etwa zwei Minuten etwas länger als beim Volvo System.

Der HY5 (gesprochen: High Five) war das erste Produkt und wurde finanziert aus Geldern des österreichischen Gründerfonds AWS. Das Unternehmen wurde durch einen Investor, der einen siebenstelligen Betrag zur Verfügung stellte, unterstützt.

Der Sitz wurde in einem langen Verfahren für die europäischen, südamerikanischen und asiatischen Märkte zugelassen. Auf der Webseite des Unternehmens heißt der Sitz inzwischen HyFive.

Mittlerweile gibt es bereits den Nachfolger HY5 TT. Das TT steht für Top Tether Anbindung. Laut Webseite der Nachfolger GmbH kann der Reboarder aber auch ohne die obere Anbindung an der Karosserie vom Auto betrieben werden. Mehr zu Top Tether finden Sie in unserem großen Ratgeber Was ist ISOFIX? – Alles zum System verständlich erklärt.

Der aufblasbare Kindersitz HY5 TT ist leicht und findet in jeder Reisetasche Platz

Der aufblasbare Kindersitz wiegt weniger als fünf Kilogramm. Genauer gesagt 4,6 kg. Zusammengefaltet nimmt er nur halb so viel Platz wie ein gewöhnlicher Autositz für Kinder ein.

So lässt sich der Kinderautositz überall hin mitnehmen. In Bus und Bahn und mit einem speziell erhältlichen Travelkit sogar im Flugzeug. Der perfekte Reisekindersitz. Gerade auf Reisen ist so ein aufblasbarer Kindersitz ein unschätzbarer Vorteil.

Der Autokindersitz passt mit einem Packmaß von gerade mal 45 x 34 x 20 cm bequem in den Kofferraum vom Auto und fast in jede Reisetasche. Dabei erfüllt er alle Sicherheitsvorgaben, wie auch normale Kindersitze. Der zugelassene Gewichtsbereich geht bis 18 kg.

Jetzt der Clou: Laut Webseite ist der Sitz unterbrechungsfrei für Kinder bis ca. fünf Jahre geeignet, sofern diese bis dahin nicht größer als 105 cm sind. Der Sitz besitzt damit ein Alleinstellungsmerkmal. Er vereint die Gruppe 0+ und 1 und geht im besten Fall sogar noch ein Jahr darüber hinaus. Wir erinnern uns: Die Gruppe 1 ist geht bis zu einem Alter von vier Jahren.

Auch sinnvolles Zubehör können Sie zu diesem Sitz erwerben. Es gibt einen praktischen Becherhalter, einen 12V Reisestecker, einen Reiserucksack, das angesprochene Travelkit sowie ein Verkleinerungskissen. Sollte die Pumpe einmal kaputtgehen, so kann sie bequem nachgeordert werden.

Leider ließ der ADAC in seinem Test im Oktober 2018 kein gutes Haar an dem Autositz. Grund war der erhöhte Schadstoffgehalt, was zu einer Abwertung auf die Note „Mangelhaft“ führte. Der Hersteller besserte nach und brachte mit dem Nachfolger HY 5.1 TT eine neue Variante auf den Markt, der deutlich besser (Note „Befriedigend“) im ADAC Test von Mai 2019 abgeschnitten hat.

Die Links zu den Test Ergebnissen von Oktober 2018 und Mai 2019 finden Sie nachfolgend:

ADAC Test von Oktober 2018 zum Nachfolger HY5 TT (Note 4,9)

ADAC Test von Mai 2019 zum Nachfolger HY 5.1 TT (Note 2,7)

Bilder sprechen mehr als tausend Worte [Video]

Hier sehen Sie den Nachfolger HY5 TT Autositz in Aktion.

Vorstellung des Nachfolger HY5 TT

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf das Vorschaubild geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung von Google.

Bei Amazon finden Sie weitere Details zum HY5 TT Kinderautositz zum Aufblasen. Der Autokindersitz der besonderen Art genießt bis dato einen recht guten Ruf bei seinen Kunden und heimste bereits gute Bewertungen ein.

Höchste Sicherheit durch rückwärtsgerichtete Position

Wie es in Schweden und anderen skandinavischen Ländern schon längst zum guten Standard gehört, ist der aufblasbare Kindersitz der Nachfolger GmbH rückwärtsgerichtet, also ein Reboarder System. Die rückwärtsgerichtete Position im Auto bietet größtmögliche Sicherheit.

Warum ist das so? Im Gegensatz zum Erwachsenen sind die Muskeln und Wirbel im Nacken eines Kindes noch nicht vollständig entwickelt. Sitzt das Kind in Fahrtrichtung, so wird der Kopf bei einem Frontalaufprall mit großer Wucht nach vorne geworfen. Beim rückwärtsgerichteten Einbau werden die Kräfte hingegen durch den Rücken wirkungsvoll – und vor allem schonungsvoll – abgefangen.

Aufblasbarer Kindersitz – Ideal im Carsharing Bereich und Personenverkehr

Die Autos von den Carsharing Anbietern Car2Go und DriveNow haben nur selten einen Kinderautositz an Bord. So geht einiges an der angepriesenen Spontanität verloren.

Gerade für Eltern ein großes Problem. Sie können ihren Nachwuchs nicht im Auto mitnehmen. Den eigenen Autokindersitz mit rumzuschleppen ist auch keine gute Lösung – schließlich wiegt so ein Autositz schon mal gern über 10 Kilogramm.

Gerade im lukrativen Car-Sharing Bereich wäre der aufblasbarer Kindersitz HY5 TT also von großem Nutzen und würde mehr Eltern dazu bringen, die Dienste auch zu nutzen.

Ebenso könnten davon Taxiunternehmen davon profitieren, indem Sie einen aufblasbaren Kindersitz, wie zum Beispiel den Nachfolger HY5 TT im Taxi bereithalten. Dasselbe gilt für die Mietwagenstationen in beliebten Urlaubszielen. Mit dem aufblasbaren Kinderautositz kein Problem mehr, Sie nehmen ihn einfach von zu Hause mit.

Andere Billiglösungen aus Fernost

Bereits im Jahr 2010 hat die Firma Easycarseat aus Fernost aufblasbare Kindersitze entwickelt. Im Prinzip war der Easycarseat Inflatable lediglich eine Sitzerhöhung fürs Auto mit integrierter Rückenlehne, die aufblasbar war.

Dieser Kinderautositz vom ADAC wurde ebenfalls „Mangelhaft“ bewertet. Grund für die Abwertung waren hauptsächlich Sicherheitsmängel bei der Gurtinstallation. Der Schadstoffgehalt ging mit „Befriedigend“ noch in Ordnung. Details können Sie unter folgendem Link nachlesen.

ADAC Test zum Easycarseat Inflatable

Fazit zum aufblasbaren Kindersitz

Der Wunsch vieler Eltern, ihr Kind vor allem auf Reisen überall hin mitnehmen zu können, wächst ständig. Daher war die Nachfrage nach solch einem Sitz aus Seiten geplagter Eltern ziemlich groß. Es war daher nur noch eine Frage der Zeit, bis die Idee zu einem vollwertigen aufblasbaren Kindersitz entstand.

Es begann mit einem Prototyp fürs Auto. Der 2014 vorgestellte aufblasbare Kindersitz von Volvo war eine Sensation. Leider verschwand der Plan wieder in der Schublade.

Im Jahre 2016 wurde das Konzept erneut vom einstigen Start-Up Unternehmen Nachfolger GmbH aufgegriffen – diesmal bis zur Serienreife. Glückwunsch an die Entwickler! Mittlerweile wird der HY5 TT in großem Stil entwickelt und für verschiedene Märkte produziert.

Der Kinderautositz kann in weniger als zwei Minuten automatisch aufgepumpt werden und ebenso leicht wieder verstaut werden. Dabei ist er im Auto, Bus, Bahn und sogar im Flugzeug verwendbar. Was wir auch toll finden: Der Sitz ist von vorherein als sicheres Reboarder System konzipiert worden – eine vorbildliche Sache.

Erfolgsversprechend scheint der Carsharing Bereich für solche Sitze zu sein. Ebenfalls im öffentlichen Personennahverkehr in Taxis könnte so ein aufblasbarer Kindersitz für eine kleine Revolution und für mehr bedeutend mehr Umsatz für die örtlichen Taxiunternehmen sorgen.


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